Melchior Gabor Die Hauptperson Melchior Gabor besucht zusammen mit seinem besten Freund das Gymnasium. Er ist vierzehn Jahre alt und lebt zusammen mit seiner Mutter Fanny Gabor und seinem Vater Herrn Gabor. Melchior ist ein sehr guter Schüler und hinterfragt viel. Darunter sind hoch philosophische Gedanken, wie beispielsweise der Grund wozu er auf der Welt ist. Melchior vertritt die Meinung, dass die Menschen nach der Mode leben. Er möchte seine Kinder nicht so erziehen wie er erzogen wurde. Frau und Herr Gabor klären ihren Sohn nicht genug früh auf. Melchior hingegen möchte mit seinen Nachkommen frei über die menschlichen Bedürfnisse sprechen können. Sein fortschrittliches Denken ist, was ihm später Probleme einbringt. Er spürt bereits seit einem Jahr männliche Erregungen, was darauf hinweist, dass Melchior schon ziemlich reif ist. Er schrieb Moritz einen Brief, indem er ihm alles übermittelte, was er über geschlechtliche Liebe und Fortpflanzung wusste. Die Lehrerschaft war damit ganz und gar nicht einverstanden. Sie warfen Melchior vor er habe keine Diskretion der Verschämtheit einer sittlichen Weltordnung. (S. 56) Er ist der Meinung, dass es keine Liebe gibt, sondern das alles Eigennutz und Egoismus ist. Er liebt Wendla so wenig wie sie ihn liebt. Trotzdem schläft er mit ihr und dabei stellt sich dabei die Frage, ob es sich um eine Vergewaltigung handelt. (S. 41) Sein bester Freund Moritz hat sich selbst ermordet und will Melchior dazu verführen, ebenfalls Suizid zu begehen. (S. 75) Daraufhin kommt der vermummte Herr, welcher Melchior vom Selbstmordgedanken abbringen will. Melchior vertraut ihm und so verabschiedet er sich nicht aus dem Leben. (S. 81)
Wendla Bergmann Wendla ist ein vierzehnjähriges, neu- und wissbegieriges Mädchen. Sie lebt mit ihrer Mutter und ihrem Vater. Ina, ihre ältere Schwester, ist bereits ausgezogen und hat drei Kinder. Wendla möchte einen weiteren Sommer ihr altes Prinzesskleidchen anziehen, was darauf hinweist, dass sie gerne ein Kind ist und nicht älter werden will. Ihre Freundin Martha erzählt von ihren Qualen zu Hause. Wendla bittet Melchior, ihr einen Schlag zu verpassen, damit sie die Schmerzen von Martha kennen lernt. Wendla ist bereits dreifache Tante. Als sie ihre Schwester fragt, wie sie schwanger geworden ist, erzählt diese ihr, die Kinder würden mit dem Storch gebracht. Ihre Mutter erzählt ihr, man müsse zuerst jemanden ganz stark lieben und ihn heiraten bevor eine Schwangerschaft zu Stande kommen könne. (S. 37) So kommt es dazu, dass sie mit Melchior schläft. Ob sie dies freiwillig gemacht hat, oder von Melchior gezwungen wurde, kann man nicht genau sagen. Der Arzt und Frau Bergmann, ihre Mutter, behaupten, Wendla leide an der Bleichsucht. Irgendwann rückt ihre Mutter aber mit der Wahrheit heraus: Wendla ist schwanger. Aufgrund einer missglückten Abtreibung stirbt sie.
Moritz Stiefel Melchiors Freund, der fünfzehnjährige Moritz, hat starke Selbstzweifel und ist der Meinung, dass seine Eltern hundert bessere Kinder hätten haben können.(S.13) Zudem ist er ein schlechter Schüler. Diese ganze Situation macht ihn unglücklich. Als Moritz seine ersten männlichen Regungen hatte, fühlte er sich unheilbar. Er hatte Todesangst. Als er aber mit seinem Freund Melchior darüber sprach, bemerkte er, dass er damit nicht alleine ist. (S. 12) In einer Sache ist Moritz sich sicher. Er wird seine Kinder offen und vor allem naturbezogen erziehen. So dass vor allem sexuelle Themen kein Tabuthema mehr darstellen. Moritz möchte all seinen Problemen entfliehen, indem er nach Amerika flüchtet. So wendet er sich an Frau Gabor, die Mutter von Melchior. Sie verspricht ihm, sie werde ein gutes Wort für ihn bei seinen Eltern einlegen. Melchior reicht dies aber nicht. Er sieht einen Selbstmord als letzte Möglichkeit zu flüchten. Als danach auch Melchior Selbstmordgedanken hat, will Moritz ihn dazu bringen, ebenfalls in seine Welt einzutreten. Es gelingt ihm aber nicht, da sich Melchior dem vermummten Herr anvertraut. (S.75)
Frau Bergmann Frau Bergmann verkörpert die Gesellschaft zu der Zeit. Sie will ihre Tochter Wendla aus Scham nicht aufklären. Die meisten Eltern denken genau gleich, das sieht man an Frau Gabor, der Mutter von Melchior. Sie findet Faust und schlägt ihm vor, es erst in ein paar Jahren zu lesen, wenn er “die Geschichte mit Gretchen” versteht. Sie geht fälschlicherweise davon aus, dass diese noch unbegreiflich für ihn ist.