Wedekind kam in Hannover auf die Welt und starb in München. Er lebte in vielen verschiedenen Städten, u. a. Aarau und Lausanne. Er lebte in der Zeit der wilhelminischen Herrschaft. Die Herrschaft war stark von Geschlechterrollen geprägt. Frauen gehörten zu Hause in die Küche, Männer wirkten als Versorger und gingen arbeiten. Sexualität war ein komplettes Tabu, denn die Gesellschaft war sehr verschlossen. Wedekind übte starke Gesellschaftskritik aus. Das Theaterstück Frühlings Erwachen durfte daher erst 1906 mit einigen zensierten Szenen uraufgeführt werden, 17 Jahre nach seiner Veröffentlichung. Hier spielte Wedekind selbst den vermummten Herrn. 1924 wurde das Stück zum ersten Mal unzensiert aufgeführt.
Erfahrungen des Autors
Wedekind erlebte selbst mit 17 Jahren den Selbstmord eines Mitschülers namens Moritz Dürr. Dieser hat ihn sehr mitgenommen und spiegelt sich auch im Handeln des Moritz’ im Buch wieder. Während Wedekinds Jurastudium drehte sein Vater ihm wegen ungenügender Leistung den Geldhahn zu. Es ist möglich, dass sich diese Situation wieder in Moritz und seinem Schuldruck spiegelt.